"Uffrur!": Das war es wohl, was Klerus und Adel, aber auch die Magistrate der Städte von Juni 1524 bis Juni 1525 in Südwestdeutschland empfanden. Bauern und auch Bäuerinnen, der hart arbeitende und nicht privilegierte Teil der Bevölkerung, der Stand, der die spätmittelalterliche Gesellschaft trug, lehnte sich gegen Leibeigenschaft, Unterdrückung und religiöse Unfreiheit auf. Sie nahmen die Worte der Reformatoren, die sich durch den aufkommenden Buchdruck schnell verbreiteten, von der „Freiheit des Christenmenschen“ wörtlich und forderten Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe. Der Aufstand gilt als erste Massenbewegung in der deutschen Geschichte – und wurde zumeist blutig niedergeschlagen. 2025 sind diese Aufstände 500 Jahre her. Der Vortrag beleuchtet Entwicklung und Hintergründe, stellt nach einem Zeitsprung am Schluss aber auch die Frage nach der Landwirtschaft heute unter ökonomischen und ökologischen Vorgaben, eingeklemmt zwischen Banken und EU-Richtlinien. Filmsequenzen, Textausschnitte von Goethe und eine Bildbetrachtung zu Käthe Kollwitz runden den Vortrag ab. In Zusammenarbeit mit der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche.